Mittwoch, 26. April 2017

Update Schwimmprojekt

Hallo ihr Lieben, 

mein Laptop wurde endlich (!!) repariert und deswegen folgt nun der lang geplante Bericht über mein laufendes Schwimmprojekt. 

Dieser Post richtet sich demnach vor allem an die Spender/innen, die dieses Projekt ermöglicht haben. Ich kann gar nicht oft genug danke sagen!! 

Es tut mir leid, dass dieser Eintrag so lange auf sich hat warten lassen. Mir ist bewusst, wie wichtig eine transparente Rückmeldung über den Verbleib von Spendengeldern ist. 

Nun möchte ich den Verlauf eines typischen Samstags im Schwimmbad erläutern: 
(Alle Bilder stammen von dem Samstagvormittag an dem wir von meiner Mutter begleitet wurden.) 

Jeden Samstag sind sehr viele Kinder der Schule im Heim, um zusammen mit einigen Lehrern die Unterrichtsinhalte zu wiederholen und zu vertiefen. Normalerweise brechen Valentina und ich dann nach dem Mittagessen gegen 12 Uhr mit sieben Schul- und drei Heimkindern, sowie den drei Kindern meines Chefs ins Schwimmbad im ,,Fil O Park’’ auf. Welche Kinder uns begleiten rotiert jede Woche. Da meine Mutter mich besucht hat, habe ich mir  an diesem Samstag gewünscht einmal nur mit den zehn Heimkindern und den Kindern meines Chefs schwimmen zu gehen, da ich zu ihnen eine viel engere Beziehung habe. 

Mittagessen (Ayimolou (Reis und Bohnen mit einer Tomatensoße))



Um zum Schwimmbad zu gelangen nehmen wir den kleinen Bus von Avenir Enfance Togo. Dieser wird von einem festen Chauffeur gesteuert. Unterwegs halten wir immer an um für 5.000 CFA (ca. 7,50 Euro) zu tanken. Beim Schwimmbad angekommen kümmere ich mich mit Valentina vorerst um die Bezahlung, während die Kinder Zeit haben um sich umzuziehen. Der Eintritt in den Park kostet inklusive eines Getränks oder eines Eises 2.000 CFA pro Person (das sind umgerechnet etwa 3 Euro). 

Wenn alle fertig sind mit duschen geht’s dann endlich los. Um unsere Aufsichtspflicht so gut wie möglich wahrnehmen zu können halten sich die meisten Kinder im kleinen Becken auf, in dem sie stehen können, während Valentina und ich im großen Becken intensiv mit dem Rest Schwimmübungen machen. Damit jeder die Chance hat mit uns zu üben, rotieren die Kinder immer nach einiger Zeit. Neuerdings leihen wir uns bei der Verwaltung des Schwimmbades sogenannte Schwimmnudeln aus, da wir gemerkt haben, dass die Kinder mit ihrer Hilfe schneller die Angst vor dem Wasser verlieren und mutigere Schwimmversuche starten. Ein Highlight ist auch der Globus-Wasserball den meine Mutter mitgebracht hat. Nach ca. 2-3 Stunden kommt dann von mir das Signal das Becken zu verlassen, zu duschen und sich umzuziehen. 






kurze eingeschobene Geografiestunde ;)





Wenn alle fertig sind, gibt es zum Abschluss ein Eis oder ein Getränk (das kann jedes Kind selbst wählen). Wenn noch Zeit bleibt spielen die Kinder auf dem Spielplatz, der ebenfalls Teil des Parks ist. Gegen 15-16 Uhr machen wir uns dann erschöpft, aber glücklich auf den Rückweg ins Heim. 


Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich sagen, dass das Projekt ein voller Erfolg ist und es den Kindern und mir riesig Spaß macht. Ich bin unglaublich stolz, dass zwei Kinder mittlerweile schon eigenständig schwimmen können und auch bei dem Rest kann man die Verbesserungen von Woche zu Woche deutlich erkennen. Unser Hauptproblem ist es, die Angst der Kinder vor tiefem Wasser zu überwinden. Dies gelingt uns aber nach und nach mit gutem Zureden und unermüdlichen Überredungsversuchen. Es ist schön zu sehen,wie ausgelassen die Stimmung jedes Mal ist, wie viel Spaß die Kinder haben und wie stolz sie auf sich sind wenn sie kleinere Erfolge verbuchen können. 

Zudem habe ich sowohl für die Jungs, als auch für die Mädchen einen Satz neuer Badehosen und Badeanzüge gekauft, was dringend nötig war, da die alten Schwimmsachen alle viel zu groß waren. 





Ich freue mich sehr auf die bevorstehende Zeit und bin gespannt, wie sich die Schwimmkünste der Kinder weiter entwickeln. Nochmals herzlichen Dank an alle Spender! Ich bin unglaublich dankbar, dass ich durch Sie/euch dieses Projekt realisieren konnte. 





Samstag, 15. April 2017

Die Hälfte ist schon rum

Hallo zusammen!

Bitte entschuldigt die lange Pause seit meinem letzten Post. Mein Laptop ist leider seit mittlerweile 2 Monaten kaputt und so lade ich diesen Post aus dem Internet Café hoch.

Mittlerweile ist schon mehr als die Hälfte meiner Zeit in Togo rum und ich denke immer öfter an ,,die Zeit danach". Ich freue mich aber sehr auf die verbleibenden 4 Monate und habe noch einiges vor!

Im Januar habe ich das Visum für das Zwischenseminar in Ghana genutzt und bin mit zwei Freundinnen schon etwas früher nach Cape Coast gefahren, um dort andere ViA-Freiwillige zu besuchen. Dort hatte ich neben der  Möglichkeit die Stadt zu besichtigen auch noch die Chance mir drei Projekte anzuschauen.




Ich war mit Lisa (ihr Blog ist unter weiter Blogs aufgeführt) einen Vormittag in der Schule und durfte im Unterricht Mäuschen spielen. Zudem habe ich mir die Räumlichkeiten von der "School for the Deaf and Blind" angeschaut, in der Janka arbeitet und habe einen Nachmittag das Fußball-Projekt von Katha besucht.
Es war sehr interessant zu sehen wie vielfältig die westwärts-Projekte sein können und wo und wie die Freiwilligen arbeiten. Die Besichtigung der Projekte hat mich dazu motiviert auch in Togo die anderen Einsatzstellen kennenzulernen.

Katha's Fußballprojekt 

Nach unseren Tagen in Cape Coast sind wir zusammen in die Nähe von Accra zu unserem Seminar gefahren. Es war hilfreich mal eine Weile Abstand zu Togo und der Arbeit zu haben, um meine Tätigkeiten, sowie mein Verhalten im Gastland, in Konfliktsituationen und meinen Umgang mit kulturellen Unterschieden zu reflektieren.  Zudem war es toll, sich mit den anderen Freiwilligen austauschen zu können, die sich oft mit ganz ähnlichen Thematiken beschäftigten. Im Großen und Ganzen haben wir vieles, was uns auf dem Herzen lag ansprechen können, sowie unsere Rolle als Freiwillige erneut reflektieren können.

Während des Seminars habe ich auch vermehrt über meine Arbeit in der Schule nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich diese gerne umstrukturieren würde. Mittlerweile gebe ich vier Mal die Woche einen Englischkurs für Gruppen von 10-15 Schülern. Dieses Unterrichtsmodell ist um einiges sinnvoller, da das Niveau der Kinder sich sehr unterscheidet und ich so besser auf Einzelne eingehen kann und individuelle Hilfe stellen kann.

Ein weiteres einschneidendes Erlebnis in den vergangenen Monaten war der Besuch meiner Mutter. Am Anfang meines Freiwilligendienstes stand ich dem Thema Besuch noch sehr skeptisch gegenüber, da ich mir nicht sicher war, wie die Reaktionen der Togoer ausfallen würden und ich Angst hatte die Erwartungen des Besuchers nicht erfüllen zu können. Schließlich eröffnete ich dann doch meiner Mutter, dass ich mich sehr freuen würde sie zu sehen, da ich sie sehr vermisse. Sie entschloss sich für 7 Tage zu kommen, was die perfekte Aufenthaltsdauer war, um mein Umfeld, meine Arbeit, die Kinder, meinen Koordinator, meine Freunde, das Klima und meinen Alltag kennenzulernen. Unter anderem waren wir am Samstag mit den Kindern auf Grund meines Schwimmprojektes im Schwimmbad.

Meine Mutter hatte die Portraits, die ich von den Kindern gemacht hatte ausgedruckt und mitgebracht. So konnten wir einen wunderschönen Bastelnachmittag verbringen und gleichzeitig noch den Grande Salle verschönern.




Meine Mutter mit Tanty Deborah 


Alle haben sich sehr gefreut die Bekanntschaft von ,,Maman Hannah" zu machen und sie unglaublich herzlich empfangen.  Ich bin sehr glücklich darüber, dass sie hier war, da sie sich ein eigenes Bild machen konnte und die Dinge besser versteht, wenn ich ihr etwas erzähle. Anscheinend haben Togo und ich einen guten Eindruck bei ihr hinterlassen, da mein Vater seinen Besuch im Juni plant.

Das obligatorische Fufu-Essen bei meinem Koordinator Sani:




Es war so schön dich hier bei mir zu haben.
Danke für deinen Besuch und die wundervolle Zeit mit dir!
Ich habe dich sehr lieb!